Anti-Viren-Programm

Ein Anti-Viren-Programm muss hauptsächlich vier Aufgaben erfüllen:
• Es soll möglichst permanent im Hintergrund automatisch arbeiten und das Eindringen von Viren verhindern (Virenwächter).
• Das Programm soll den kompletten Computer oder nur einzelne Dateien/Ordner auf Viren untersuchen. Diesen Prozess können sie entweder manuell starten oder einen Zeitplan einstellen, damit das Scannen automatisch gestartet wird. Bei manchen Anti-Viren-Programmen startet auch die Viren-Suche, wenn der Bildschirmschoner aktiv wird, wenn also im Moment keine Eingaben vorgenommen werden.
• Falls das Anti-Viren-Programm einen Virus gefunden hat, kann es versuchen, diesen unschädlich zu machen (Dateien desinfizieren). Dabei entfernt das Programm die Daten aus einer Datei, die den Virus verursachen. Dies gelingt aber aus verschiedenen Gründen selten erfolgreich.
• Da laufend neue Viren entwickelt werden, soll sich das Programm regelmäßig, möglichst automatisch über das Internet, die neuesten Vireninformationen vom Hersteller des Anti-Viren-Programms abholen. Diese Updatemöglichkeit sollte für mindestens ein Jahr kostenlos im Kaufpreis enthalten sein. Dafür ist allerdings eine Internetverbindung notwendig, die eventuell Kosten verursacht. Eine Empfehlung: Update mindestens einmal pro Woche, besser einmal am Tag.
Sie müssen sich unbedingt darüber im Klaren sein, dass auch das beste Anti-Viren-Programm nicht alle Viren aufspüren kann. Und ein weiterer wichtiger Punkt: Zwar können diese Programme bis zu einem gewissen Grad einen Virus aus einer infizierten Datei entfernen, die Frage ist aber: „Kann die Datei danach überhaupt noch benutzt werden?“ Antwort: „Vielleicht mit etwas Glück!“ Wenn eine Programm-Datei infiziert wurde, kann man das Programm neu installieren. Nicht selten müssen die Festplatten eines infizierten Computers formatiert und das Betriebssystem und die Programme neu installiert werden. Mindestens sind dafür 5 Arbeitsstunden, eher 10 bis 20 Stunden pro Computer anzusetzen.
Eventuell kann ein infiziertes Dokument nach der Bereinigung durch ein Anti-Viren-Programm nicht mehr geöffnet werden, da es beschädigt ist. Wenn Sie an dem Dokument mehrere Hundert Stunden gearbeitet haben (Diplom-, Doktorarbeit), ist der Schaden eventuell kaum zu beziffern. Es ist deshalb sehr wichtig, regelmäßig Sicherungskopien (Backups) von Ihren virenfreien Daten anzufertigen. Aber dies sollte nicht nur wegen der Virengefahr gemacht werden, es gibt noch viele weitere Gründe, die das Erstellen von Sicherungskopien unbedingt notwendig machen, z.B. Diebstahl oder sonstiger Verlust des Computers, Feuerausbruch, Hochwasser (Jahrhundertflut), ein Defekt des Datenträgers oder auch nur, weil Sie aus Versehen das Dokument gelöscht haben.
Es sollte noch daraufhin gewiesen werden, dass ein aktives Anti-Viren-Programm manchmal mit anderen Programmen nicht zusammenarbeitet, nicht nur mit anderen Anti-Viren-Programmen! Die Folge: Programme oder gar das Betriebssystem stürzen ab. Im Handbuch des Anti-Viren-Programms oder auf den Internetseiten des Herstellers stehen weitere Informationen.


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